Pressemitteilung, 19. Oktober 2021

Expertenreise in die Vereinigten Arabischen Emirate mit Schwerpunkt Wasserstoff

Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) war von Freitag, 15. Oktober, bis heute Teil einer Expertenreise in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) unter Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert. Neben dem Besuch der EXPO 2020 Dubai und des Deutschen Pavillons „Campus Germany“ liegt ein Schwerpunkt des Programms im Themenbereich Wasserstoff. Die VAE sind als sehr sonnenreiche Region prädestiniert für die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Solarenergie, zudem bauen die Emirate ihre Kapazitäten zur Erzeugung von blauem Wasserstoff aus. In Gesprächen mit hochrangigen Regierungsvertretern und Unternehmen sollen Perspektiven für neue Kooperationen, wie etwa einer strategischen Wasserstoffallianz, ausgelotet werden.

Dr. Fabian Pfaffenberger, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am H2.B: „Die VAE werden künftig eine wichtige Rolle spielen als Lieferant von blauem und grünem Wasserstoff und Ammoniak nach Deutschland. Demgegenüber exportieren bayerische Unternehmen wie Siemens Energy die erforderliche Technologie zur Energieerzeugung und Umwandlung in Wasserstoff in die Emirate. Dies eröffnet für beide Seiten neue Märkte.“

Die Delegation besuchte am Sonntag den von Siemens Energy gebauten Elektrolyseur des Green Hydrogen-Projekts im Mohammed bin Rashid Al Maktoum-Solarpark im Emirat Dubai – dem derzeit weltgrößten zusammenhängenden Solarpark. Die im Mai 2021 eingeweihte Elektrolyseanlage bildet den Kern der ersten solarbetriebenen Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) und soll zusammen mit Sonnenwärmekraftwerken bis 2030 eine Kapazität von 5 GW aufweisen und dabei bis zu 6,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das Projekt ist dabei ein wesentlicher Baustein der „Energiestrategie 2050“, welche das Ziel verfolgt, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energiemix bis 2050 von jetzt 25 Prozent auf 50 Prozent zu verdoppeln.

Staatssekretär Weigert: „Am Green Hydrogen-Projekt wird die Bedeutung internationaler Partnerschaften bei der Entwicklung und Anwendung hochinnovativer Schlüsseltechnologien greifbar. Und es zeigt: Das Know-how und die in den bayerischen Unternehmen zur Marktreife entwickelten Spitzentechnologien machen den Freistaat zu einem weltweit gefragten CleanTech-Champion. Das ist ein Role Model für unsere Wasserstoffstrategie, in der wir auf eine effiziente Arbeitsteilung und Energieallianzen setzen. Während prädestinierte Regionen wie die VAE mit viel Sonne und Wind zum Hersteller und Exporteur von grünem Wasserstoff werden, wollen wir Bayerns enorme Kompetenz im Bereich der erneuerbaren Energietechnologien und -dienstleistungen ausschöpfen. Wasserstoff ist nicht nur Game Changer bei der Dekarbonisierung der Industrie und des Verkehrssektors, sondern ermöglicht auch nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Die Wasserstoffwirtschaft eröffnet den bayerischen Unternehmen neue Märkte und ist damit ein unverzichtbarer Baustein unserer Energie- und Wirtschaftspolitik.“

Die Expertendelegation besteht neben Staatssekretär Weigert, H2.B-Vorständin Prof. Dr. Veronika Grimm und Dr. Fabian Pfaffenberger auch aus Mitgliedern des Bayerischen Landtags sowie VertreterInnen von Bayern Innovativ.

Bildquellen: StMWi/T. Assenbrunner