Was ist grauer, blauer und grüner Wasserstoff?

Die Produktion von Wasserstoff wird häufig in Farbkategorien unterteilt. Man spricht auch von der „Farbenlehre“ der Wasserstoffproduktion. Die geläufigsten sind „grüner“, „blauer“ und „grauer“ Wasserstoff.

„Grüner“ Wasserstoff wird entweder mittels Elektrolyse aus Wasser und Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt oder aber durch thermochemische oder biologische Konversionsverfahren aus Biomasse gewonnen.

Die Quelle von „blauem“ Wasserstoff sind fossile Brennstoffe. Jedoch wird bei der Produktion von blauem Wasserstoff kein oder nur sehr wenig CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Das entstandene CO2 wird entweder gelagert (carbon capture and storage, CCS), weiterverwendetet (carbon capture and utlisation, CCU) oder durch die Anwendung von Pyrolyseverfahren gar nicht erst produziert. Bei der Pyrolyse entsteht fester Kohlenstoff, der eingelagert oder ggf. weiterverarbeitet werden kann. Man spricht in diesem Zusammenhang teilweise auch von „türkisem“ Wasserstoff.

Als „grau“ wird Wasserstoff bezeichnet, der durch Dampfreformierung – beziehungsweise partielle Oxidation von fossilen Kohlenwasserstoffen (in Deutschland fast ausschließlich Erdgas) – gewonnen wird. Dabei werden, je nach eingesetztem Brennstoff, zwischen zehn und 19 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Tonne H2 emittiert. Die Produktion von grauem Wasserstoff ist aktuell weltweit für etwa 830 Millionen Tonnen CO2-Emissionen (2,4% der globalen anthropogenen Emissionen) verantwortlich.