Ist Wasserstoff kompatibel mit der bestehenden Erdgasnetzinfrastruktur?
Das Konzept eines leitungsgebundenen Gastransportes ist bei einer Vielzahl von Einspeise- und Entnahmepunkten sowie bei langen Entfernungen in Verbindung mit großen Volumenströmen besonders attraktiv. Durch die schrittweise Umwidmung von bestehenden Parallelleitungen des Erdgasnetzes und durch Leitungszubau kann mittelfristig ein Fernleitungsnetz für Wasserstoff entstehen, das neben dem Erdgasnetz existiert. In einem ersten Schritt würden dem Gasverteilnetz immer größere Anteile Wasserstoff beigemischt werden, bevor anschließend komplette Teilnetze auf den Betrieb mit 100% Wasserstoff umgestellt werden könnten.
Die Umrüstung von Erdgaspipelines zu Wasserstoffpipelines funktioniert schnell, einfach und zu moderaten Kosten. Ab einer Wasserstoffbeimischungsmenge von etwa 5 % müssen die Kompressoren der Gasleitungen ausgewechselt werden. Außerdem ist es denkbar, ein kleineres Wasserstoffrohr in ein bestehendes Erdgasrohr zu verbauen. Dies spart Zeit und Kosten. So können 1 – 2 GW Wasserstoff über weite Distanzen transportiert werden.
Neben den Leitungen können auch die bestehenden Speicherkapazitäten, wie Salzkavernen oder Porenspeicher, für die Wasserstoffspeicherung genutzt werden.