Impulspapier zur Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie

Die Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) ist angesichts der aktuell angespannten energiepolitischen Situation und teils grundlegend veränderten Rahmenbedingungen unbedingt erforderlich. Das Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) fordert bei der Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie eine stärkere Berücksichtigung bayerischer Positionen.

Das H2.B erarbeitete daher auf Basis eines mehrstufigen Konsultationsprozess mit zahlreichen Akteuren aus dem Wasserstoffbündnis Bayern ein Impulspapier, das dreizehn grundlegende Maßnahmen umfasst, die für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende mit Hilfe von Wasserstofftechnologien unerlässlich sind.

Die Notwendigkeit eines breiteren und gleichzeitig nachhaltigeren Spektrums an Energiequellen zur Versorgung deutscher Industrie- und Privatverbraucher muss sich in den Bemühungen und Aktivitäten im Bereich der Wasserstofferzeugung und -versorgung niederschlagen.

Wasserstoff kann maßgeblich zur Absicherung des Hochlaufes erneuerbarer Energieerzeugung und -nutzung beitragen. Um dieses Potenzial zu heben und die Klimaziele aller Sektoren erreichen zu können, müssen jedoch umgehend die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.

wesentliche Forderungen / Maßnahmen

  • Beschleunigung des Aufbaus eines leistungsfähigen deutschen Wasserstoffnetzes

    • Fokussierung auf die Nutzung bestehender Infrastruktur, keine Infragestellung durch Unbundling-Vorschriften
    • Schaffung eines konsistenten, einheitlichen und transparenten Rahmens zur Regulierung und für eine tragfähige Netzentgeltstruktur
    • Gemeinsame Planung von Wasserstoff- und Erdgasnetzen in enger Abstimmung mit dem Netzentwicklungsplan Strom
  • Ermöglichung einer leistungsfähigen dezentralen Wasserstofferzeugung auch in Süddeutschland

    • Technologieoffene Nutzung aller Potenziale zur H2-Erzeugung – Wasserstoff aus Biomasse und Reststoffen kann Elektrolyseerzeugung signifikant ergänzen
    • Weitestgehende Vermeidung der Abregelung erneuerbarer Energieerzeugung durch netzdienliche Nutzung von Elektrolyseanlagen
    • Keine strengeren Vorgaben als durch EU-Verordnung
  • Unterstützung von Technologieexporten und Energieimporten

    • Technologieoffenheit bezüglich aller Formen von Wasserstoff und aller abgeleiteten Energieträger wahren. Dies gilt gleichermaßen für Erzeugung, Import und Anwendung.
    • Diskriminierungsfreier Zugang zu Fördermitteln – dies erfordert auch andere Bewertungskriterien, wie z.B. die Emissionseinsparung pro eingesetzten Fördermitteln und der CO2-Fußabdruck entlang der gesamten Prozesskette.
    • Europäische und globale Marktrelevanz als Bewertungsmaßstäbe von Technologieentwicklungen
  • Stärkung des Heimatmarkts für Wasserstofftechnologien

    • Kurzfristiges Stützen des Hochlaufs auf Abnehmerseite – finanzielle Begünstigung von Wasserstoffnutzung und Beschaffung der öffentlichen Hand zur Marktaktivierung
    • Verstärkte Ausbildung von Fachkräften für Unternehmen und Behörden
    • Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren

Beteiligte Akteure im Konsultationsprozess

  • 3M Deutschland GmbH
  • ARTHUR BUS GmbH
  • Bayernets GmbH
  • bifa Umweltinstitut GmbH
  • blueFLUX Energy AG
  • BMW Group
  • BtX energy GmbH
  • Bundesverband Windenergie e.V.
  • DS Consulting GmbH
  • en2x, Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V.
  • Ferngas Netzgesellschaft mbH
  • Green H2 GmbH
  • Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH
  • Gustav Klein GmbH & Co. KG
  • GvW – Graf von Westphalen Rechtsanwälte Steuerberater Partnerschaft mbB
  • H2 Süd e.V.
  • HiTES Holding GmbH
  • Hydrogenious LOHC Technologies
  • HY-EU
  • ILF Beratende Ingenieure GmbH
  • Industrie- und Handelskammer Schwaben
  • LBT e.V.
  • MAN Energy Solutions SE
  • Oberland Mangold GmbH
  • promeos GmbH
  • Quantron AG
  • Robert Bosch GmbH
  • SFC Energy AG
  • Siemens AG
  • smart hydrogen solutions GmbH
  • SYPOX GmbH
  • Thüga AG
  • Tyczka Hydrogen GmbH
  • Universität Augsburg
  • Universität Bayreuth
  • Welte Rohrbiegetechnik GmbH